Sacred Theatre

Jahreskurs für transformatives & Ritual-Theater

Eine künstlerische Reise in die Tiefe – zwischen uralter Weisheit und zeitgenössischer Praxis:

Sacred Theatre ist eine Reise zu dir selbst – durch Körper, Emotion und Symbol, durch Spiel und Stille, durch persönliche und kollektive Rituale. Es ist Theater in seiner ursprünglichsten Form: lebendig, transformierend, verbunden mit etwas Größerem. Kein Schauspiel im herkömmlichen Sinn – sondern ein Weg der Rückverbindung.

Dieser Jahreskurs führt dich an die Wurzeln des Theaters als selbstwirksame spirituelle Praxis und schöpft aus einer tiefen Quelle: dem Wissen indigener Kulturen, den Wegen des Schamanismus, den Visionen von Künstlern wie Jerzy Grotowski oder Alejandro Jodorowsky – und vor allem aus dem, was dich im Innersten bewegt.

Der Kurs besteht aus drei Bereichen.
Sie haben einen gemeinsamen Ursprung und ergänzen sich auf organische Weise: 

Ausbildung & Weiterbildung Physical Theatre Köln / Szenische Übung

Ritualtheater -
Ausdruck und Erneuerung


Im Mittelpunkt steht nicht das Bühnenstück, sondern die innere Verwandlung:  von Masken, Mustern, alten Rollenbildern – hin zu mehr Klarheit, Lebendigkeit und innerer Verbindung. Wir arbeiten mit zeitgenössischen Formen des Ritualtheaters, mit Methoden wie Psychomagie und poetischen Aktionen. Hier fließt auch die Essenz des körperlich-emotionalen Ansatzes ein, den Samuel über viele Jahre entwickelt hat.

Emotionstraining bei der Physical Theatre Weiterbildung für Theaterpädagogen

Sacred Journey -

Schamanische Praxis

Die innere Reise wird vertieft durch schamanische Praktiken: In geführten Reisen, Zeremonien und einfachen Ritualen  öffnen sich Räume, in denen alte Verletzungen heilen und verlorene Anteile deiner selbst zurückkehren dürfen. Diese Erfahrungen verbinden uns mit den subtilen Ebenen des Daseins – mit der Natur, den Elementen, und den inneren Welten/Bildern?, aus denen einst das Ritualtheater geboren wurde.

Stilleübung im Ritual-Theater Workshop


Herz des Tao-Qi Gong - Balance und Integration

Eine regelmäßige Qi Gong-Praxis begleitet den Kurs wie ein ruhiger Fluss: Sie stärkt Körperwahrnehmung und energetisches Gleichgewicht und hilft, tiefere Prozesse zu integrieren. Qi Gong hat seine Wurzeln in den Ritualtänzen des alten China  und spiegelt in seinen weichen, meditativen Bewegungen ein wichtiges Prinzip des Sacred Theatre: Transformation durch bewusste, verkörperte Präsenz.


Körper-Kommunikation bei der Weiterbildung Physical Theatre in Köln
Ausbildung & Weiterbildung Physical Theatre Köln / Szenische Übung

Für wen ist dieser Kurs?

  • Für Menschen mit oder ohne Theatererfahrung, die sich für die transformierende Kraft des Theaters interessieren – oder ihre eigene Praxis darin vertiefen möchten.
  • Für Künstler*innen, die sich eine tiefere innere oder spirituelle Anbindung in ihrer Arbeit wünschen.
  • Für Therapeut*innen mit künstlerischer oder spiritueller Ausrichtung, die ihre Arbeit um körperlich-expressive oder rituelle Dimensionen erweitern möchten.
  • Für Fachleute aus Tanz- oder Theaterpädagogik, die nach neuen Impulsen suchen und die Prinzipien des Sacred Theatre in ihre eigene Lehrtätigkeit integrieren wollen.
  • Für alle, die sich auf diese Reise begeben möchten – zu mehr Verbundenheit mit sich selbst und dem Leben.

Leitung & Hintergrund

Über Samuel Núñez – und die Wurzeln dieses Kurses

Samuel Núñez ist mit den spirituellen Traditionen zweier südamerikanischer Kulturen aufgewachsen. Als Kind und Jugendlicher verbrachte er seine Sommer in den Wäldern Südchiles – in einem Umfeld, das von der Natur, alten Geschichten und gelebtem Wissen durchdrungen war. Dort erlebte er in Kontakt mit Angehörigen des Mapuche-Volkes deren Zeremonien, Rituale und Weltsicht. Sein Großvater führte ihn in die Kosmologie und Spiritualität der Anden-Völker ein - die seiner eigenen Ahnen. Diese frühen Erfahrungen prägten Samuel tiefgehend.

Später vertiefte er diesen Weg systematisch: Er studierte den Core-Schamanismus nach Michael Harner sowie traditionelle und zeitgenössische Formen schamanischer Praxis bei Lehrer*innen wie Alberto Villoldo, Sandra Ingermann, Marcela Lobos und Rama Flores. Über seinen Großvater und einige dieser Lehrer ist er als lineage carrier Teil einer lebendigen Ahnenlinie, deren Tradition er in Zeremonien und Initiationen weitergeben darf.

Dabei ist ihm wichtig zu betonen: „Der Schamane ist kein Priester, kein Guru - er ist ein bescheidener Träger und dankbarer Vermittler der Tradition.“


Samuels künstlerischer Weg wurde maßgeblich durch Jerzy Grotowskis Heiliges Theater und Eugenio Barbas anthropologische Theaterforschung geprägt, die sich dem Theater als lebendige, spirituelle Praxis widmeten. Bei Alejandro Jodorowsky persönlich lernte Samuel Psicomágia, eine moderne Form des Ritualtheaters. Ergänzt wurde Samuels Methodik durch sein Studium der Psychologie C.G. Jungs - insbesondere die Konzepte von Schattenarbeit, Archetypen und Synchronizität fließen in seine Arbeit ein. Auch die Prinzipien der Metagenealogie, die er bei Marianne Costa lernte, bereichern seine Arbeit – eine Methode, die transgenerationale Zusammenhänge im menschlichen Erleben sichtbar macht.


Mit dem Sacred Theatre Jahreskurs vermittelt Samuel zum ersten Mal in dieser Tiefe die Essenz seiner Arbeit: Theater als Weg der Rückverbindung und Transformation. 

Mehr zu Samuels Werdegang und Methodik findest du in seiner Biografie.


Maren Núñez: Organisation, Kommunikation und Qi Gong

Maren Núñez ist Heilpraktikerin, Yogalehrerin und -therapeutin sowie Qi Gong Lehrerin in Ausbildung. Seit sechs Jahren praktiziert sie in der Plum-Village-Tradition des Zen-Meisters Thich Nhat Hanh, wo sie Praxisgruppen (Sanghas) leitet und mit Musik bereichert. Besonders am Herzen liegen ihr die Verbindung von künstlerischem Ausdruck und spirituellem Weg, achtsame und heilende Kommunikation sowie eine lebendige, anpassungsfähige Praxis – offen für körperliche Besonderheiten, Neurodivergenz und traumasensible Räume. 


Maren ist Ansprechpartnerin für organisatorische Belange und begleitet die gemeinsame Reise als zweite Raumhalterin – mit Achtsamkeit und einem offenen Ohr.

Mit dem „Herz des Tao“-Qi Gong bringt sie darüber hinaus eine Praxis in den Kurs ein, die wie ein ruhiger Anker wirkt. Noch wenig bekannt in Deutschland, ist diese Form des Qi Gong auf die Förderung des emotionalen Gleichgewichts und das sanfte Lösen emotionaler und körperlicher Blockaden spezialisiert. Das regelmäßige Üben stärkt  Körperbewusstsein und energetische Balance – und unterstützt die Integration der Transformationsprozesse des Sacred Theatre.

Stimmen

Teilnehmerinnen aus Ritualtheater-Workshops erzählen...

"Diese drei Tage waren eine tiefe Reise in mein Innerstes. Was du mit uns geteilt hast, wurde zu einer Brücke, über die ich nun mit mehr Präsenz, mehr Vertrauen in meine Gefühle und einer tiefen Liebe zu diesem Prozess des Werdens gehe. Die Veränderungen, die ich in mir spüre, sind radikal und wirklich transformierend."

von

Jenny


"Sich selbst näherzukommen ist keine leichte Aufgabe.  Doch die Unterstützung und die bedingungslose Akzeptanz, die mir Samuel entgegengebracht hat, während ich die tiefsten Schichten meiner Seele freilegte – das ist das größte Geschenk, das ich je erhalten habe."

von

Eleni


"Du hast für uns einen Ort wie ein Zuhause geschaffen. In diesen Tagen habe ich mich sicher, unterstützt und selbstbewusst gefühlt – etwas wirklich Besonderes und Seltenes. Ich konnte mein Herz öffnen und es mit all seinen Gefühlen, Dämonen und seiner Traurigkeit zeigen, und es war eine große Erleichterung, mit dir auf der Bühne eine künstlerische Struktur zu erschaffen. Danke, dass du einen Raum geschaffen hast, in dem Ausdruck wirklich frei ist.“

von

Marina


"Der Moment, als ich am Ende die Bühne betrat, war magisch.  Ich habe vollkommen losgelassen und all die Emotionen, die sich in mir angestaut hatten, strömten heraus. Der Schrei am Ende war das Befreiendste, das ich je gefühlt habe. Danach brauchte ich nichts mehr – ich war in Frieden." 

von

Angie

Hier findest du die vollständigen Testimonials und mehr Stimmen zu Samuels Arbeit.

Stilleübung im Ritual-Theater Workshop
Psychomagie Performance im Ritualtheater-Retreat

Organisatorisches

Der Aufbau

Ein Jahr des Loslassens, der Rückverbindung und Erneuerung.
Dauer: Oktober 2025 bis Juni 2026
Form: Kombination aus Online-Modulen, Retreats vor Ort und persönlicher Begleitung

Der Kurs besteht aus:

  • 1–2 Online-Gruppensessions pro Monat mit Samuel (Zoom, 2 Std., live + Aufzeichnung)
  • Wöchentliche Qi Gong-Praxis mit Maren Núñez (live oder als Aufzeichnung, 20–45 Minuten)
  • 2 Retreats in Katalonien: tiefgehende, rituelle Erfahrungsräume
  • Individuelle Gespräche mit Samuel zu bestimmten Stationen oder bei Bedarf

Zwischen den Terminen bleibt Raum für persönliche Praxis, Reflexion und Integration.

Die Retreats - Zeit zum Eintauchen

Für die Phasen des Innehaltens und Vertiefens reisen wir an einen besonderen Ort  – ein Haus in den Hügeln Kataloniens, eingebettet in Weite und Natur.

Retreat I: November 2025 (5 Nächte)
Retreat II: Mai 2026 (7 Nächte)

  • Tiefer Eintauchen in das, was online beginnt
  • Rituale, innere Reise, Qi Gong, Stille, Zeit für dich
  • Arbeiten mit den Elementen, der Landschaft, der Gruppe
  • Gemeinsames Kochen & Wohnen im Landhaus
  • Mehrbettzimmer, einfache Selbstverpflegung, Küche & Grundzutaten vorhanden
  • Kostenloser Shuttle vom Bahnhof Sils (Nähe Girona) zum Retreatort
Clase de emociones en el curso de teatro en Barcelona: mujer riéndose
Body Art estilo Butoh en el curso de teatro físico: mujer maquillada de blanco con luces en el pelo
Clase de emociones en el curso de teatro en Barcelona: mujer riéndose

Kosten

Du kannst zwischen drei Zahlungsmodellen wählen:


1. Einmalzahlung
Anmeldung: 300 €
Restzahlung: 2360 € (vor Kursbeginn)
Gesamt: 2660 €


2. Ratenzahlung – synchron (9 Monate)
Anmeldung: 270 €
9 Monatsraten à 270 € (Okt. – Juni)
Gesamt: 2700 €


3. Ratenzahlung – verlängert (12 Monate)
Anmeldung: 210 €
12 Monatsraten à 210 € (z. B. Okt. – Sept.)
Gesamt: 2730 €


Anmeldung und Kontakt

Hast du Interesse und möchtest mehr erfahren? Dann melde dich bei uns!

info@samuelnunez.de

Ritualtheater - Ausdruck und Erneuerung


Im Mittelpunkt steht nicht das Bühnenstück, sondern die innere (wahrhaftige?) Verwandlung: von Masken, Mustern, alten Rollenbildern – hin zu mehr Klarheit, Lebendigkeit und innerer Verbindung. Wir arbeiten mit zeitgenössischen Formen des Ritualtheaters, mit Methoden wie Psychomagie und poetischen Aktionen. Hier fließt auch der körperlich-emotionale Ansatz ein, den Samuel über viele Jahre entwickelt hat, um echte Gefühle zu verkörpern und auszudrücken.

Sacred Journey - Schamanische Praxis

 Die innere Reise wird vertieft durch schamanische Praktiken: In geführten Reisen, Zeremonien und einfachen Ritualen  öffnen sich Räume, in denen alte Verletzungen heilen und verlorene Anteile deiner selbst zurückkehren dürfen. Diese Erfahrungen verbinden uns mit den subtilen Ebenen des Daseins – mit der Natur, den Elementen, und den inneren Bildern, aus denen einst das Ritualtheater geboren wurde.


„Herz des Tao“-Qi Gong - Balance und Integration

Mehr eine Reise als eine Ausbildung und doch beides: Dieser Kurs steht im Zeichen der transformierenden Kraft des Ritualtheaters. Er schöpft gleichermaßen aus uralten Praktiken verschiedener Kulturen und zeitgenössischen Techniken. Mit diesem Ansatz sehen wir ihn in der Tradition von Visionären eines transformativen Theaters wie Antonin Artaud, Jerzy Grotowski, Eugenio Barba und Alejandro Jodorowski, auf deren Arbeit er teilweise aufbaut. Genau wie ihnen, geht es in diesem Kurs um das Theater als eine kreative Form spiritueller Praxis, als Ausdruck selbstwirksamer Spiritualität - weitab von Religion, spiritueller Hierarchie und Guru-Kultur.  

Statt den Fokus auf das künstlerische Produkt oder eine Aufführung zu legen, geht es beim Sacred Theatre darum, uns selbst zu begegnen und eine persönliche und tiefgehende Praxis kennenzulernen, die an die Ursprünge des Theaters anknüpft - eine Praxis, die mehr Gleichgewicht und Klarheit in das Chaos und die Leere bringen kann, die viele Menschen heute im Äußeren und Inneren erleben. Vor der Kommerzialisierung und der Ausrichtung auf Unterhaltung diente das Theater dazu, Verbindung zu uns selbst, unserer Umgebung und zu den Menschen um uns herum zu schaffen - und so uns und das Leben besser zu verstehen. 
Diese Art des Theaters lässt uns das „menschliche Drama“, wie es sich in unserem eigenen Leben zeigt, auf spielerische Weise ausdrücken und erleben. Und es weist uns auch den Weg hinaus: Aufzuhören zu spielen, Masken und Rollen abzulegen, um zu entdecken, wer wir jenseits davon sind. 

Um das Verständnis und die Praxis des transformativen Theaters noch zu vertiefen, tauchen wir in schamanische Praktiken ein, mit deren Hilfe wir die inneren Welten erforschen, die in vielen Ritualtheater-Praktiken ihren Ausdruck finden. Auch in diesem Bereich geht es darum, Verbindung zu schaffen – insbesondere zu den subtileren Ebenen unserer Existenz. In den schamanischen Reisen und Zeremonien können wir die transformative Praxis des bekannten zeitgenössischen Ritualtheaters vertiefen und vervollständigen. Der Schamanismus öffnet uns den Zugang zu einer Dimension des Lebens, in der alles miteinander verbunden ist – die Natur, die Elemente und alle Aspekte unseres Wesens. Auf diese Weise erhält das Theater tiefe Wurzeln, die uns helfen, mit neuer Kraft und Klarheit zu handeln – sowohl im Leben, als auch in der Kunst. 

Eine regelmäßige Qi Gong-Praxis begleitet den Kurs wie ein ruhiger Fluss: Sie stärkt Körperwahrnehmung und energetisches Gleichgewicht und hilft, tiefere Proz esse zu integrieren. Qi Gong entstammt den Ritualtänzen des alten China  und spiegelt in seinen weichen, medita tiven Bewegungen ein wichtiges Prinzip des Sacred Theatre: Transformation durch bewusste, verkörperte Präsenz.

Sacred Theatre

Jahreskurs transformatives & Ritual-Theater

Stilleübung im Ritual-Theater Workshop
Emotionstraining bei der Physical Theatre Weiterbildung für Theaterpädagogen

Die drei Bereiche des Kurses

Der Kurs hat drei Bereiche, die sich ergänzen und die teilweise ineinandergreifen:

Zeitgenössisches transformatives Theater

Dieser größte Bereich des Kurses widmet sich dem zeitgenössischen Ritualtheater,  insbesondere dem Psychodrama Carl G. Jungs und der Psychomagie Alejandro Jodorowskys, und anderen transformativen künstlerischen Praktiken.  Die Psychomagie nutzt Rituale und andere kreative Handlungen, um Probleme und Blockaden auf Ebenen zu erreichen, die im Bereich des Unterbewussten liegen. Durch diese symbolischen Aktionen, die persönlich und einzigartig sind, kann eine tiefgreifende Transformation auf der emotionalen und spirituellen Ebene angestoßen werden. Die Psychomagie folgt dabei ganz konkreten Regeln und Vorgaben, während der "Poetische Akt" im weiteren Wortsinn offener gestaltet werden kann. Seine Wurzeln liegen im Surrealismus und Dadaismus, wo er die gewohnheitsmäßige Art, Kunst zu schaffen und die Welt wahrzunehmen, herausfordern und in Frage stellen sollte. In seiner Weiterentwicklung kann auch er ganz unterschiedlichen Themen, Erlebnissen und Gefühlen Ausdruck verleihen, die auf diese Art Verwandlung erfahren können.

Japanischer Butoh ist in diesem Kursbereich ein Weg, um den körperlich-emotionalen Ausdruck zu erforschen und zu schulen; ein Mittel, das auch in den Ritual-Performances mit eingesetzt werden kann. Ein weiterer Teilbereich ist die Arbeit mit den Techniken, die größtenteils von Samuel selbst zur authentischen Verkörperung von Emotionen in der darstellenden Kunst entwickelt wurden. Diese Arbeit hat neben dem künstlerischen auch ein starkes tranformatives Potential bewiesen. Sie kann dabei helfen, die verschiedenen Emotionen bewusst und klar im Körper zu erfahren, Blockaden zu lösen und so ihren natürlichen Fluss zu fördern. 

Die Psychologie Carl G. Jungs und die zeitgenössischen Neurowissenschaften bilden den theoretischen und konzeptuellen Unterbau, der diesen und auch den nächsten Kursbereich mitträgt, der im folgenden beschrieben wird:

Sacred Journey: Kosmologie und Praxis des Schamanismus

Die Wurzeln des Ritualtheaters reichen tief in die jahrtausendealten spirituellen Traditionen vieler Völker hinein. Daher tauchen wir in diesem Kursbereich in die Kosmologie und einige schamanische Praktiken indigener Völker ein. So vertiefen wir nicht nur unser Verständnis für die transformative Kraft der Kunst, sondern erleben auch eine grundlegende Form von Spiritualität, die auf Verbindung, persönlicher Erfahrung und Selbstwirksamkeit basiert – Prinzipien, die auch das zeitgenössische Ritualtheater prägen.

Die Praxis in diesem Bereichs geschieht sich nicht nur auf der physischen Ebene, sondern auch auf der inneren. Das schamanische Reisen, oft als "Pilgerreise" bezeichnet, öffnet den Zugang zu den tiefen Schichten des Unterbewussten – den Welten, die einst die Quelle für die Bilder des ursprünglichen Ritualtheaters waren und deren Symbolsprache noch immer im modernen transformativen Theater zu finden ist. In den Reisen dieses Kurses besteht die Möglichkeit, eine Verbindung zu Krafttieren aufzubauen und Anteile des eigenen Wesens, die durch bestimmte Erlebnisse in der Vergangenheit verloren gingen, wieder zurückzuholen, ihnen Ausdruck zu verleihen und sie in ihre ursprüngliche Kraft zurückzuführen. Es geht darum, verborgene, oft unbewussten Aspekte unseres Wesens zu erforschen und  in einen lebendigen Dialog mit ihnen zu treten. Die schamanischen Reisen können auf tiefsten Ebenen stärkend und heilsam wirken und auch Inspiration für Performances und Rituale sein - ganz im Sinne des Selbstverständnisses vieler Schamanen*innen: Sie verstehen sich nicht zuletzt als Künstler*innen, die innere Welten, Träume und die subtile Verbindung zur Natur in die äußere Welt Realität bringen – und sie so für andere erfahrbar machen.

"Herz des Tao"-Qi Gong

Dies ist der kleinste Bereich des Kurses und doch ein wichtiger Teil: Qi Gong ist eine meditative Bewegungspraxis zur Stärkung der Körperwahrnehmung, Beruhigung des Geistes und Harmonisierung auf körperlicher und energetischer Ebene. Das "Herz des Tao"-Qigong ist mit seinen fließenden Bewegungen ganz besonders auf die die Förderung des emotionalen Gleichgewichts und die sanfte Lösung emotionaler Blockaden spezialisiert. Während des gesamten Kurses begleitet diese Praxis unter Einbeziehung von einfachen Elementen aus Yoga und Zen den Entwicklungsprozess. Sie stärkt das allgemeine Wohlbefinden, verfeinert die Verbindung zum eigenen Körper und Geist und bereitet auf intensivere Kursinhalte wie Emotionsarbeit und schamanische Praktiken vor. 

Die Ursprünge des Qi Gong  liegen in  Ritualtänzen des alten Chinas. Durch die wiederholte Ausführung und das vertiefte Erleben kann die Praxis auch dabei helfen, die Prinzipien des transformierenden Sich-Bewegens körperlich sehr tief zu erfahren.

Die 20 bis 45-minütigen Unterrichtseinheiten werden live oder als Aufzeichnung angeboten. Diese können auch für eine regelmäßige Praxis zu Hause verwendet werden. Während der Retreats finden längere Sessions statt, die auch die Natur der wunderschönen Landschaft als Ressource mit einbeziehen. 


Leitung: Maren Núñez ist Heilpraktikerin, Yogalehrerin und -therapeutin sowie Qi Gong Lehrerin in Ausbildung. Seit sechs Jahren praktiziert sie in der Plum-Village-Tradition des Zen-Meisters Thich Nhat Hanh, wo sie Praxisgruppen (Sanghas) leitet und Musik beiträgt. Besonders am Herzen liegen ihr die Verbindung von künstlerischer und spiritueller Praxis, achtsame und heilende Kommunikation und die Anpassung der Praxis an besondere Gegebenheiten wie körperliche Einschränkungen, Neurodivergenz und Trauma. 


Dieser Kurs richtet sich an

  • Menschen mit und ohne Theatererfahrung, die sich für die transformative Dimension des Theaters interessieren oder die Arbeit mit ihr vertiefen möchten.
  • Künstler*innen, die sich eine tiefere innere bzw. spirituelle Anbindung ihrer Arbeit wünschen.
  • Therapeut*innen mit künstlerischer oder spiritueller Ausrichtung, die sich weiterbilden möchten.
  • Professionelle der Tanz- und Theaterpädagogik, die eine Weiterbildung suchen und die Aspekte des Sacred Theatre in ihre eigene Unterrichtstätigkeit integrieren möchten.
Stilleübung im Ritual-Theater Workshop
Psychomagie Performance im Ritualtheater-Retreat

Leiter und Hintergrund des Kurses

Samuel Núñez ist mit Traditionen und Ritualen zweier südamerikanischer Völker aufgewachsen. Als Kind und Jugendlicher verbrachte er seine Sommer in den Wäldern Südchiles, wo er im Kontakt mit dem Mapuche-Volk ihre Zeremonien, Rituale und Weltsicht erlebte. Von seinem Großvater wurde er in die spirituelle Tradition und Kosmologie der Anden-Völker eingeführt. Als Erwachsener begann er, diese und verwandte Traditionen systematischer zu studieren und praktizieren. Er beschäftigte sich intensiv mit dem sogenannten Core-Schamanismus des Anthropologen Michael Harner. Außerdem studierte er traditionellen wie auch zeitgenössischen Schamanismus amerikanischer Völker mit Lehrer*innen wie Alberto Villoldo, Marcela Lobos, Sandra Ingermann, Evelyn Rysdyk und Rama Flores. Durch seinen Großvater und einige seiner Lehrer ist er mit der Ahnenreihe des Andenschamanismus als ein "linaege carrier" verbunden, der diese Tradition in Zeremonien und Initiationen weitergeben kann.

Ihm ist wichtig zu erwähnen, dass  dieses Wissen und seine Weitergabe im schamanischen Kontext kein Machtgefälle beinhaltet. Der Schamane ist kein Priester, er ist tatsächlich ein bescheidener "Träger" und dankbarer Vermittler der Tradition.


Samuels Interesse an der spirituellen Dimension des Theaters wurde geweckt, als er während seiner künstlerischen Ausbildung auf Jerzy Grotowski „Heiliges Theater“ stieß. Dies wurde noch durch die Beschäftigung mit Eugenio Barbas Forschung über das anthropologische, spirituelle Theater unterschiedlicher Völker verstärkt. 

Von Alejandro Jodorowski selbst lernte er als junger Künstler "Psicomágia", eine von diesem entwickelte Form zeitgenössischen Ritualtheaters, die ebenfalls durch ursprüngliche Völker inspiriert ist. Bei Marianne Costa studierte er Metagenealogie. Diese beschreibt ein intergenerationales Verständnis menschlichem Erlebens und Handelns - ein Aspekt, der in die transformative Arbeit des Ritualtheaters einfließt. Dies tut auch die Psychologie Carl Jungs, insbesondere die Aspekte der Archetypen, Schattenarbeit und Synchronizität, die einerseits in enger Verbindung mit schamanischen Prinzipien stehen und andererseits zu den Grundlagen des zeitgenössischen Ritualtheaters gehören. 


Auch seine jahrzehntelange Arbeit mit echten Emotionen in der künstlerischen Arbeit und die Beschäftigung mit vielen verschiedenen Traditionen und Kunstformen beeinflussen die Entstehung dieses Kurses. Mehr dazu findet sich in Samuels Biografie.


Seit vielen Jahren bereits fließt all dies in seinen Unterricht ein, meist ohne direkter Kursgegenstand zu sein. Zum ersten Mal werden nun die transformativen Praktiken des „Sacred Theaters“ in einem eigenen Kurs vermittelt. 


Organisatorisches

Aufbau des Kurses

  • Dauer: September 2025 bis Mai 2026
  • Online-Kurseinheiten in der Gruppe mit Samuel
  • Zwei Retreats in Katalonien von 5 und 7 Nächten
  • Einzelgespräche mit Samuel zu bestimmten Anlässen und bei Bedarf
  • Wöchentliche "Herz des Tao"-Qi Gong-Praxis mit Maren online (live oder als Aufzeichnung)


Online-Kurseinheiten mit Samuel 

  • Ein bis zwei Zoom-Termine monatlich mit Samuel à ca. 2 Stunden (Länge variiert je nach Thema)
  • Die Termine werden in Absprache mit allen festgelegt
  • Die Kurseinheiten werden aufgezeichnet
  • Die Inhalte sind theoretischer und praktischer Natur


Kosten

Zahlungsoption 1 (Einmalzahlung)

  • Zur Anmeldung*:     300,- €
  • Restzahlung:         2360,- € (zu zahlen vor Kursbeginn)


Zahlungsoption 2 (Ratenzahlung synchron)

  • Zur Anmeldung*:     270,- €
  • Monatliche Rate:   270,- € (9 Raten, zu zahlen von September bis Mai)


Zahlungsoption 3 (Ratenzahlung verlängert)

  • Zur Anmeldung*:   210.- €
  • Monatliche Rate: 210,- € (12 Raten, z.B. September bis August)


* Hierin enthalten ist eine kleine schamanische Grundausstattung für die gemeinsame Praxis: Eine Feder, eine Rassel und eine kleine Überraschung.


Ausbildung & Weiterbildung Physical Theatre Köln / Szenische Übung
Körper-Kommunikation bei der Weiterbildung Physical Theatre in Köln

Die Retreats

Erstes Retreat: November
Anreise: Dienstag Nachmittag/Abend
Abreise: Sonntag Mittag


Zweites Retreat: Mai
Anreise: Sonntag  Nachmittag/Abend
Abreise: Sonntag Mittag


Retreat-Ort

17431 Riudarenes, Girona

Anreise z.B. mit öffentlichem Nahverkehr ab Barcelona bis Bahnhof Sils,

dann Shuttle-Service zum Landhaus (kostenlos)


Die Unterbringung erfolgt in Mehrbettzimmern im Landhaus ( s.u.). Die Verpflegung ist nicht inbegriffen. Es gibt eine Küche zur freien Nutzung, einige Grundnahrungsmittel stellen wir für alle zur Verfügung. Ansonsten bringt jede*r mit oder kauft vor Ort, was er/sie möchte, und wir kochen und essen gemeinsam. Bettwäsche und Handtücher sind im Haus vorhanden.


Kontakt für weitere Information und Anmeldung: info@samuelnunez.de