Ritualtheater - Ausdruck und Erneuerung
Im Mittelpunkt steht nicht das Bühnenstück, sondern die innere (wahrhaftige?) Verwandlung: von Masken, Mustern, alten Rollenbildern – hin zu mehr Klarheit, Lebendigkeit und innerer Verbindung. Wir arbeiten mit zeitgenössischen Formen des Ritualtheaters, mit Methoden wie Psychomagie und poetischen Aktionen. Hier fließt auch der körperlich-emotionale Ansatz ein, den Samuel über viele Jahre entwickelt hat, um echte Gefühle zu verkörpern und auszudrücken.
Sacred Journey - Schamanische Praxis
Die innere Reise wird vertieft durch schamanische Praktiken:
In geführten Reisen, Zeremonien und einfachen Ritualen
öffnen sich Räume, in denen alte Verletzungen heilen und verlorene Anteile deiner selbst zurückkehren dürfen. Diese Erfahrungen verbinden uns mit den subtilen Ebenen des Daseins – mit der Natur, den Elementen, und den inneren Bildern, aus denen einst das Ritualtheater geboren wurde.
„Herz des Tao“-Qi Gong - Balance und Integration
Mehr eine Reise als eine Ausbildung und doch beides:
Dieser Kurs steht im Zeichen der transformierenden Kraft des Ritualtheaters. Er schöpft gleichermaßen aus uralten Praktiken verschiedener Kulturen und zeitgenössischen Techniken. Mit diesem Ansatz sehen wir ihn in der Tradition von Visionären eines transformativen Theaters wie Antonin Artaud, Jerzy Grotowski, Eugenio Barba und Alejandro Jodorowski, auf deren Arbeit er teilweise aufbaut. Genau wie ihnen, geht es in diesem Kurs um das Theater als eine kreative Form spiritueller Praxis, als Ausdruck selbstwirksamer Spiritualität - weitab von Religion, spiritueller Hierarchie und Guru-Kultur.
Statt den Fokus auf das künstlerische Produkt oder eine Aufführung zu legen, geht es beim Sacred Theatre darum, uns selbst zu begegnen und eine persönliche und tiefgehende Praxis kennenzulernen, die an die Ursprünge des Theaters anknüpft - eine Praxis, die mehr Gleichgewicht und Klarheit in das Chaos und die Leere bringen kann, die viele Menschen heute im Äußeren und Inneren erleben. Vor der Kommerzialisierung und der Ausrichtung auf Unterhaltung diente das Theater dazu, Verbindung zu uns selbst, unserer Umgebung und zu den Menschen um uns herum zu schaffen - und so uns und das Leben besser zu verstehen.
Diese Art des Theaters lässt uns das „menschliche Drama“, wie es sich in unserem eigenen Leben zeigt, auf spielerische Weise ausdrücken und erleben. Und es weist uns auch den Weg hinaus: Aufzuhören zu spielen, Masken und Rollen abzulegen, um zu entdecken, wer wir jenseits davon sind.
Um das Verständnis und die Praxis des transformativen Theaters noch zu vertiefen, tauchen wir in schamanische Praktiken ein, mit deren Hilfe wir die inneren Welten erforschen, die in vielen Ritualtheater-Praktiken ihren Ausdruck finden. Auch in diesem Bereich geht es darum, Verbindung zu schaffen – insbesondere zu den subtileren Ebenen unserer Existenz. In den schamanischen Reisen und Zeremonien können wir die transformative Praxis des bekannten zeitgenössischen Ritualtheaters vertiefen und vervollständigen. Der Schamanismus öffnet uns den Zugang zu einer Dimension des Lebens, in der alles miteinander verbunden ist – die Natur, die Elemente und alle Aspekte unseres Wesens. Auf diese Weise erhält das Theater tiefe Wurzeln, die uns helfen, mit neuer Kraft und Klarheit zu handeln – sowohl im Leben, als auch in der Kunst.
Eine regelmäßige Qi Gong-Praxis begleitet den Kurs wie ein ruhiger Fluss:
Sie stärkt Körperwahrnehmung und energetisches Gleichgewicht und hilft, tiefere Proz esse zu integrieren. Qi Gong entstammt den Ritualtänzen des alten China
und spiegelt in seinen weichen, medita tiven Bewegungen ein wichtiges Prinzip des Sacred Theatre: Transformation durch bewusste, verkörperte Präsenz.
Sacred Theatre
Jahreskurs transformatives & Ritual-Theater
Die drei Bereiche des Kurses
Der Kurs hat drei Bereiche, die sich ergänzen und die teilweise ineinandergreifen:
Zeitgenössisches transformatives Theater
Dieser größte Bereich des Kurses widmet sich dem zeitgenössischen Ritualtheater,
insbesondere dem Psychodrama Carl G. Jungs und der Psychomagie Alejandro Jodorowskys, und anderen transformativen künstlerischen Praktiken.
Die
Psychomagie nutzt Rituale und andere kreative Handlungen, um Probleme und Blockaden auf Ebenen zu erreichen, die im Bereich des Unterbewussten liegen. Durch diese symbolischen Aktionen, die persönlich und einzigartig sind, kann eine tiefgreifende Transformation auf der emotionalen und spirituellen Ebene angestoßen werden. Die Psychomagie folgt dabei ganz konkreten Regeln und Vorgaben, während der
"Poetische Akt" im weiteren Wortsinn offener gestaltet werden kann. Seine Wurzeln liegen im Surrealismus und Dadaismus, wo er die gewohnheitsmäßige Art, Kunst zu schaffen und die Welt wahrzunehmen, herausfordern und in Frage stellen sollte. In seiner Weiterentwicklung kann auch er ganz unterschiedlichen Themen, Erlebnissen und Gefühlen Ausdruck verleihen, die auf diese Art Verwandlung erfahren können.
Japanischer Butoh ist in diesem Kursbereich ein Weg, um den körperlich-emotionalen Ausdruck zu erforschen und zu schulen; ein Mittel, das auch in den Ritual-Performances mit eingesetzt werden kann. Ein weiterer Teilbereich ist die Arbeit mit den Techniken, die größtenteils von Samuel selbst zur authentischen Verkörperung von
Emotionen in der darstellenden Kunst entwickelt wurden. Diese Arbeit hat neben dem künstlerischen auch ein starkes tranformatives Potential bewiesen. Sie kann dabei helfen, die verschiedenen Emotionen bewusst und klar im Körper zu erfahren, Blockaden zu lösen und so ihren natürlichen Fluss zu fördern.
Die
Psychologie Carl G. Jungs und die zeitgenössischen Neurowissenschaften bilden den theoretischen und konzeptuellen Unterbau, der diesen und auch den nächsten Kursbereich mitträgt, der im folgenden beschrieben wird:
Sacred Journey: Kosmologie und Praxis des Schamanismus
Die Wurzeln des Ritualtheaters reichen tief in die jahrtausendealten spirituellen Traditionen vieler Völker hinein. Daher tauchen wir in diesem Kursbereich in die Kosmologie und einige schamanische Praktiken indigener Völker ein. So vertiefen wir nicht nur unser Verständnis für die transformative Kraft der Kunst, sondern erleben auch eine grundlegende Form von Spiritualität, die auf Verbindung, persönlicher Erfahrung und Selbstwirksamkeit basiert – Prinzipien, die auch das zeitgenössische Ritualtheater prägen.
Die Praxis in diesem Bereichs geschieht sich nicht nur auf der physischen Ebene, sondern auch auf der inneren. Das schamanische Reisen, oft als "Pilgerreise" bezeichnet, öffnet den Zugang zu den tiefen Schichten des Unterbewussten – den Welten, die einst die Quelle für die Bilder des ursprünglichen Ritualtheaters waren und deren Symbolsprache noch immer im modernen transformativen Theater zu finden ist. In den Reisen dieses Kurses besteht die Möglichkeit, eine Verbindung zu Krafttieren aufzubauen und Anteile des eigenen Wesens, die durch bestimmte Erlebnisse in der Vergangenheit verloren gingen, wieder zurückzuholen, ihnen Ausdruck zu verleihen und sie in ihre ursprüngliche Kraft zurückzuführen. Es geht darum, verborgene, oft unbewussten Aspekte unseres Wesens zu erforschen und in einen lebendigen Dialog mit ihnen zu treten. Die schamanischen Reisen können auf tiefsten Ebenen stärkend und heilsam wirken und auch Inspiration für Performances und Rituale sein - ganz im Sinne des Selbstverständnisses vieler Schamanen*innen: Sie verstehen sich nicht zuletzt als Künstler*innen, die innere Welten, Träume und die subtile Verbindung zur Natur in die äußere Welt Realität bringen – und sie so für andere erfahrbar machen.
"Herz des Tao"-Qi Gong
Dieser Kurs richtet sich an
- Menschen mit und ohne Theatererfahrung, die sich für die transformative Dimension des Theaters interessieren oder die Arbeit mit ihr vertiefen möchten.
- Künstler*innen, die sich eine tiefere innere bzw. spirituelle Anbindung ihrer Arbeit wünschen.
- Therapeut*innen mit künstlerischer oder spiritueller Ausrichtung, die sich weiterbilden möchten.
- Professionelle der Tanz- und Theaterpädagogik, die eine Weiterbildung suchen und die Aspekte des Sacred Theatre in ihre eigene Unterrichtstätigkeit integrieren möchten.
Leiter und Hintergrund des Kurses
Organisatorisches
Aufbau des Kurses
- Dauer: September 2025 bis Mai 2026
- Online-Kurseinheiten in der Gruppe mit Samuel
- Zwei Retreats in Katalonien von 5 und 7 Nächten
- Einzelgespräche mit Samuel zu bestimmten Anlässen und bei Bedarf
- Wöchentliche "Herz des Tao"-Qi Gong-Praxis mit Maren online (live oder als Aufzeichnung)
Online-Kurseinheiten mit Samuel
- Ein bis zwei Zoom-Termine monatlich mit Samuel à ca. 2 Stunden (Länge variiert je nach Thema)
- Die Termine werden in Absprache mit allen festgelegt
- Die Kurseinheiten werden aufgezeichnet
- Die Inhalte sind theoretischer und praktischer Natur
Kosten
Zahlungsoption 1 (Einmalzahlung)
- Zur Anmeldung*: 300,- €
- Restzahlung: 2360,- € (zu zahlen vor Kursbeginn)
Zahlungsoption 2 (Ratenzahlung synchron)
- Zur Anmeldung*: 270,- €
- Monatliche Rate: 270,- € (9 Raten, zu zahlen von September bis Mai)
Zahlungsoption 3 (Ratenzahlung verlängert)
- Zur Anmeldung*: 210.- €
- Monatliche Rate: 210,- € (12 Raten, z.B. September bis August)
* Hierin enthalten ist eine kleine schamanische Grundausstattung für die gemeinsame Praxis: Eine Feder, eine Rassel und eine kleine Überraschung.
Die Retreats
Erstes Retreat: November
Anreise: Dienstag Nachmittag/Abend
Abreise: Sonntag Mittag
Zweites Retreat: Mai
Anreise: Sonntag Nachmittag/Abend
Abreise: Sonntag Mittag
Retreat-Ort
17431 Riudarenes, Girona
Anreise z.B. mit öffentlichem Nahverkehr ab
Barcelona bis Bahnhof
Sils,
dann Shuttle-Service zum Landhaus (kostenlos)
Die Unterbringung erfolgt in Mehrbettzimmern im Landhaus ( s.u.). Die Verpflegung ist nicht inbegriffen. Es gibt eine Küche zur freien Nutzung, einige Grundnahrungsmittel stellen wir für alle zur Verfügung. Ansonsten bringt jede*r mit oder kauft vor Ort, was er/sie möchte, und wir kochen und essen gemeinsam. Bettwäsche und Handtücher sind im Haus vorhanden.
Kontakt für weitere Information und Anmeldung:
info@samuelnunez.de